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3. Bundessiegerin: Mediengestalterin Susanne Gödert

Nach dem Abitur studieren oder lieber ins Handwerk? Beides konnte Susanne Gödert aus Leiwen sich gut vorstellen. Nach zwei Praktika entschied sie sich für eine Ausbildung im Handwerk. Heute gehört die 23-Jährige Gesellin zu den Besten ihres Faches. Beim bundesweiten Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks gewann die Mediengestalterin Digital und Print den dritten Platz. Für diesen Erfolg hat die Handwerkskammer Trier sie jetzt bei der Abschlussfeier geehrt.

Der Wettkampf wird jährlich nach Berufen gegliedert unter den besten Nachwuchshandwerkerinnen und -handwerkern ausgetragen. Dazu hatte Susanne ihr Gesellenstück eingereicht. Es besteht aus einem Plakat, einem Banner und einem Leporelloflyer – drei druckfertige Entwürfe für ein fiktives Theater. Die frischgebackenen Mediengestalter im Kammerbezirk Trier konnte Susanne damit ebenso ausstechen wie die rheinland-pfälzische Konkurrenz im Landeswettbewerb. Dass sie es beim Bundeswettbewerb auf das Siegertreppchen schaffte, bestätigt ihre Berufsentscheidung.

Susannes Weg ins Handwerk zeichnete sich in der Oberstufe am Trierer Max-Planck-Gymnasium ab. Dort hatte sie Kunst als Leistungskurs. Kreativ gearbeitet habe sie schon immer gerne, erzählt Susanne. Malen und Basteln habe sie schon im Kindergarten toll gefunden, später seien das Fotografieren und das Gestalten am Computer hinzugekommen: „Wenn in der Familie oder im Freundeskreis Glückwunschkarten und Einladungen gebraucht wurden, habe ich die Gestaltung gerne übernommen.“

Bei der Suche nach einer Lehrstelle ging sie mit der Bewerbungsmappe unterm Arm direkt auf potentielle Ausbildungsbetriebe zu. „Bei Raabdruck in Trier hatte ich dann Glück“, sagt Susanne. Visitenkarten, Briefbögen, Flyer, Plakate, Einladungskarten – all das und vieles mehr gestaltet sie heute professionell. Die Mediengestalterin ist froh, in einer Druckerei ausgebildet worden zu sein. „Hier kann ich einschätzen, ob und wie sich mein Entwurf drucktechnisch umsetzen lässt“, beschreibt sie ihren Wissensvorsprung. „Anders als in einer Agentur bin ich bis zum Ende in das Projekt eingebunden und kann mir das gedruckte Musterexemplar ansehen. Am Ende halte ich das Ergebnis meiner Arbeit in der Hand.“

Susanne weiß, warum Mediengestalter im Zeitalter vieler Onlinedruckereien weiterhin gefragt sind: „Natürlich kann man Karten und Faltblätter heutzutage auch im Internet bestellen.“ Aber da fehle die Beratung und der persönliche Kundenkontakt: „Kundenservice wird bei uns groß geschrieben. So kann ich auf individuelle Wünsche eingehen und den Entwurf gegebenenfalls nachbessern.“ Online sei es zudem schwieriger, sich von den Farben, der Größe und Dicke des Papiers ein Bild zu machen, sagt Susanne.

Ihre Freunde und Familie wissen es zu schätzen, Deutschlands drittbeste Mediengestalterin in ihrer Mitte zu haben. Die Einladungskarten zur Hochzeit ihres Bruders hat die kreative Handwerkerin selbst entworfen, die Weinetiketten für den Polterabend und die Hochzeit auch.

Susanne ist in der Region verwurzelt, aber auch in der Welt unterwegs. Auf Vereinsfahrt mit der Winzertanzgruppe Leiwen hat sie schon Bratislava, Amsterdam, Venedig und Brüssel besucht. Auch auf anderen Kontinenten ist sie schon gewesen, beispielsweise Ägypten, USA und in der Karibik sowie im Rahmen eines Schüleraustauschs in China. So unternehmungslustig und neugierig auf Neues die Moselanerin ist – in die Ferne zieht es sie immer nur vorübergehend: „Hier fühle ich mich einfach am wohlsten.“ Beruflich will die Gesellin, die von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen wurde, sich auf jeden Fall weiterentwickeln: „Erstmal möchte ich bei Raabdruck bleiben und   Berufserfahrung sammeln. Beizeiten will ich mich nach einer Weiterbildung umsehen – und vielleicht doch noch studieren.“

Krist, Ute

Ute Krist

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