WSAGR-VollversammlungWSAGR: Empfehlungen zur nachhaltigen Entwicklung und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Großregion
Der Wirtschafts- und Sozialausschuss der Großregion (WSAGR) hat eine Reihe von Empfehlungen für eine integrative und nachhaltige Entwicklung in der Großregion beschlossen und veröffentlicht. Ziel ist es, wirtschaftliche und soziale Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu stärken. Die Empfehlungen beziehen sich auf die Themen Wirtschaft und Nachhaltigkeit, Arbeitsmarkt und Fachkräftesicherung, Verkehr und Infrastruktur sowie Gesundheit und Lebensqualität.
In Sachen Wirtschaft und Nachhaltigkeit empfiehlt der WSAGR, nachhaltige Wirtschaftspraktiken wie CO₂-armes Bauen und Kreislaufwirtschaft zu fördern. Zu den zentralen Maßnahmen gehört es, das Kunststoffrecycling zu verbessern, Netzwerke im Bereich Elektromobilität und Wasserstoff zu schaffen sowie Bioökonomie-Themen durch Konferenzen und Studien zu integrieren.
In Hinsicht auf Arbeitsmarkt und Fachkräftesicherung rät der WSAGR, den Fachkräftemangel durch gezielte Ansprache von potenziellen Arbeitskräften, bessere Betreuungsangebote, qualifizierte Zuwanderung und lebenslanges Lernen anzugehen. Um Schulabbrüche zu vermeiden, empfehlen die Experten, junge Menschen frühzeitig zu unterstützen, gezielt sprachlich zu fördern und umfassend zu betreuen. Zudem müssen Schulen und andere Bildungseinrichtungen sie stärker mit Schlüsselkompetenzen für den schnelllebigen Wandel unserer Zeit auszurüsten. Dazu gehört, dass das Bildungssystem finanziell ausreichend ausgestattet sein muss. Zudem wünscht sich der WSAGR unter anderem Konzepte für eine stärkere Teilhabe von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und eine qualifizierte Arbeitskräftezuwanderung. Nicht zuletzt rät der WSAGR dazu, die Rolle des Handwerks in Sachen Energiewende stärker anzuerkennen. „Die Großregion als europäische Modellregion muss den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt angesichts der aktuellen Herausforderungen vor allem als Chance verstehen“, heißt es in den Empfehlungen der entsprechenden Arbeitsgruppe.
Auch die Mobilität innerhalb der Großregion muss durch klarere Informationen und verbesserte Verkehrsverbindungen gestärkt werden, so der WSAGR. Den öffentlichen Nahverkehr zu fördern, nachhaltige Mobilitätsangebote auszubauen und Home-Office zur Reduzierung des Verkehrs zu unterstützen, sind zentrale Empfehlungen der Arbeitsgruppe Verkehr und Infrastruktur. Zudem soll bei der Planung von Gewerbegebieten die Verkehrsanbindung stärker berücksichtigt werden.
Die Arbeitsgruppe Gesundheit betont unter anderem die Notwendigkeit homogener rechtlicher Rahmenbedingungen für die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung. Sie schlägt unter anderem vor, eine Gesundheits-beobachtungsstelle zu entwickeln, die Mobilität von Gesundheitsfachkräften zu fördern und digitale Innovationen in die medizinische Zusammenarbeit zu integrieren. Darüber hinaus rät sie dazu, die Strategien für die Zusammen-arbeit im Bereich der Notfallmedizin in der Großregion zu unterstützen.
„Die Empfehlungen des WSAGR bieten einen Fahrplan für eine zukunftsorientierte Großregion, in der Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Innovation Hand in Hand gehen“, sagt WSAGR-Präsident Rudi Müller. „Durch eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure können diese Ziele in den kommenden Jahren verwirklicht werden. Wir wollen unsere Stellung als Modellregion für ganz Europa noch weiter ausbauen.“
Brandneue Statistiken 2023/2024 enthält der „Bericht zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Großregion/Rapport sur la situation économique et sociale de la Grande Région“ von der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle (IBA). Der Bericht wurde jetzt bei der WSAGR-Vollversammlung in Trier offiziell vorgestellt. Er ist in gedruckter Fassung bei der Handwerkskammer Trier sowie online hier erhältlich.